† 16.01.2023 – 19:05:00 – Nepomuks 5. Todesjahr

Nepi in einer seiner geliebten Kisten

NEPIS GELIEBTE KISTEN

Ich erinnere mich an unser erstes Treffen,

Du warst so klein, so klein und so schwach,

aber Du kamst sofort zu mir.

Ich war mir sicher, es war Dein Wille mein Freund zu sein.

Ein Sein verpflichtet.

Wer rettete wen?

Ich erinnere mich

an diesen kalten Januartag,

als Du Dich an Deinen Papa gekuschelt hast.

Das letzte Mal – für immer.

Wir schliefen tief,

mit einer Träne in Deinem Auge.

Weg von Deinem Schmerz,

weg von Deinem Leiden,

gelehnt an mich,

mit Deinem dunklen, seidigen Haar.

Ich erinnere mich

wie Du zum ersten Mal zu mir sprachst,

Deine Stimme so leise,

so schön, aber schwach.

Aber nie gemacht dafür ein menschliches Wort zu sagen.

Du redetest viel mit mir;

Wenn es Dir gut ging,

oder um Papas Hilfe zu bitten.

Ich vermute, von uns beiden

warst Du der wahre Poet – und nicht ich.

Ich erinnere mich

Du hast Dich so angestrengt zu gehen,

Balance des Lebens auf gebrochenen Beinen.

Aber du gabst niemals auf.

Hast es geliebt herum zu tollen, so wie es möglich war,

bis der Tag kam, an dem etwas kaputt ging,

und ließ Dich nie wieder ganz gesunden.

Ich erinnere mich

An Deine schönen Augen,

die in meine schauen, so voller Liebe.

Ich glaube Du wolltest durch die meinen sehen,

um zu verstehen, was ich tue.

Aber mein kleiner Mann – hast du jemals gesehen,

wie sehr ich wünschte, ich könnte durch die Deinen sehen?

Ich erinnere mich

wie Du mich angesehen hast,

studierend und suchend, lernend.

Wann immer du konntest.

Ich weiß, Du mochtest

einfach in meinem Arm liegen,

Dein Unterschlupf, Dein sicherster Ort.

Ein Blut zu sein.

Ein Herz zu sein.

Ich erinnere mich

Du liebtest alle Arten von Garnen,

hast mit ihnen so lieb gespielt.

Keine offene Kiste, der Du widerstehen konntest.

Dein besonderer Ort, um Deine Krallen zu schärfen.

Das Tropfen des Wassers hat Dich stets hypnotisiert,

und wie ein Gespenst glittest Du nächtens ins Badezimmer,

Deine stille Wache zu tun.

Du warst nicht von meinem Fleisch,

egal wie ich es wünschte.

Dein Fleisch war mit Fell bedeckt,

im schönsten glänzend` Schwarz.

Obwohl meines nur leere Haut.

Aber Du, mein liebstes Kind,

kamst trotzdem zu mir.

Stets werde ich dies erinnern mein Freund,

immer Dankbar, dass Du so gern mein sein wolltest.

Dass Du zu mir gekommen bist, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Ich liebe Dich wie meinen Sohn,

in welcher Form Du nun auch immer verweilst.

Dein Katzen Papa